Interventionsplanung

Auf der Basis des bisherigen Prozesses von Fallverstehen und in Hinblick auf die Ziele werden nun gemeinsam mit allen Beteiligten Interventionen entworfen, geplant und koordiniert.

Bei einer reflektierenden Interventionsplanung werden fünf Vorgehensschritte unterschieden:

  1. Vorüberlegungen: sich wichtige Daten aus der Situationserfassung und Erkenntnisse aus Analyse und Diagnose sowie Grobziele vergegenwärtigen
  2. Interventionsmöglichkeiten entwerfen – kreativ und innovativ – und dabei den beruflichen und organisationseigenen Erfahrungsschatz nutzen
  3. Interventionsszenarien reflektieren in Hinblick auf Wirkung und unerwünschte Nebenfolgen (best- und worst-case, Vergleich mit keinen Interventionen)
  4. Interventionen auswählen und modifizieren, entscheiden
  5. Erste Interventionsphase planen, Feinziele formulieren und vereinbaren, Interventionen koordinieren (wer macht wann was?) (vgl. Hochuli Freund/Stotz 2015: 284-289) – siehe auch die Abbildung

Methodisches Vorgehen

Hier können zunächst ausgewählte Handlungskonzepte wie z.B. Lebensweltorientierung (Thiersch 2005), Empowerment (Herriger 2010) oder Lösungsorientierter Ansatz (de Shazer 2006) als Hintergrundfolie, fallspezifisch an den Kontext angepasst, für die Planung beigezogen werden. In einem weiteren Differenzierungsschritt können praxisfeldspezifisch Methoden und Instrumente eingesetzt werden. Diese können wiederum unterteilt werden in

  • Direkt interventionsbezogene Methoden/Instrumente wie z.B. Themenzentrierte Interaktion, motivierende Gesprächsführung, ressourcenorientierte Beratung
  • Indirekt interventionsbezogene Methoden wie z.B. Intervision, Supervision, kollegiale Beratung
  • Struktur- und organisationsbezogene Methoden wie z.B. Qualitätsmanagement, Gesundheitsförderung (vgl. Hochuli Freund/Stotz 2015: 278-280)
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